ROLLOPFLEGE UND ROLLOREINIGUNG

Rollos sind im Gegensatz zu vielen anderen Fenstervorhängen wie Gardinen viel pflegeleichter. Das liegt zum einen an den speziellen Geweben und Beschichtungen der Rollostoffe und zum anderen daran, dass man ein Rollo gar nicht erst am Stoff anfassen muss, um es zu bedienen. Dennoch können sich mit der Zeit Schmutzablagerungen ansammeln, z. B. wenn ein Rollo für längere Zeit nicht bewegt wurde, wenn sich direkt darunter ein Heizkörper befindet oder das Rollo im Kinderzimmer mal ein paar Farbspritzer beim Malen abbekommt.

Bevor man jedoch damit beginnt, den Rollostoff mit Wasser und Seife zu malträtieren, wodurch Beschichtungen oder das Gewebe beschädigt werden könnten, sollte man zunächst die Pflegehinweise des Herstellers beachten. Diese werden normalerweise beim Kauf in einer Anleitung mitgeliefert, können aber auch im Rollo Shop, in dem man den Fensterbehang gekauft hat, nachgefragt werden. Denn so, wie es viele verschiedene Rollostoffe gibt, gibt es auch viele Pflegemethoden. Falls man die jedoch nicht mehr zur Hand hat und auch im Rollo nach Maß etwa selbst kein Etikett mit Pflegehinweisen zu finden ist und man die Bezeichnung des Rollos nicht mehr genau kennt, sollte man zunächst an einer weniger auffälligen Stelle, z. B. am obersten Rand des Rollostoffes, ausprobieren, wie das Gewebe auf trockenes Bürsten oder feuchtes Reiben reagiert. Treten nach einer feuchten Behandlung Wellen im Gewebe auf, darf das Rollo nur trocken gereinigt werden.

Generell können die Stoffe und somit auch die Reinigung von Rollos in drei Kategorien eingeteilt werden:

  • Trockenreinigung
  • feucht abwischbar
  • und waschbar.

Rollos trocken reinigen

Rollos, welche mit speziellen schmutzabweisenden oder reflektierenden Beschichtungen versehen sind, sollten - soweit vom Hersteller nicht anders empfohlen - möglichst nur trocken gereinigt werden. Denn durch das Reiben mit einem feuchten Tuch oder gar einer Bürste werden diese Beschichtungen beschädigt und der Schmutz kann dann erst recht ins Gewebe eindringen. Am besten reinigt man solche Rollos regelmäßig mit einem weichen Staubtuch oder Staubwedel. Dazu sollte man es vollständig nach unten ziehen und sowohl von der Innen- als auch von der Außenseite entstauben. Auch bei Rollos aus Naturmaterialien wie Bambusrollos reicht diese Technik meist vollkommen aus um nach der Reinigung einen beinahe wie neu glänzenden Fensterschmuck sein Eigen nennen zu können.

Rollos für Fenster, die sich in Feuchträumen wie Küche oder Bad befinden, sammeln allerdings nicht nur trockenen Staub, sondern oft auch hartnäckigere Ablagerungen auf ihrem Stoff. Diese lassen sich dann nicht mehr so einfach abwischen. Hier könnte eventuell mit einer Dampfente vorsichtig versucht werden, diese Ablagerungen schonend zu lösen. Wird der Stoff dadurch wellig und lässt sich anschließend nicht mehr gleichmäßig aufrollen, kann nur noch der Kauf eines neuen Rollos helfen. Dann sollte man sich aber gleich für ein feuchtraumgeeignetes Rollo entscheiden, dem Dunst und Staub nichts anhaben können. Empfindliche Rollos aus Stoff bleiben länger schön, wenn man sich für ein Rollo mit Kassette entscheidet, wo der Stoff auf der Welle in der Kassette vor Schmutzablagerungen und Feuchtigkeit sicher ist.

Rollos feucht abwischen

Die meisten Rollostoffe verfügen über die Eigenschaft "feucht abwischbar". Diese kann man dann mit einem feuchten Lappen direkt am Fenster abwischen. Zunächst sollte man hier aber versuchen, ohne Seife oder Reinigungsmittel auszukommen, weil jeder Verzicht auf chemische Zusätze nicht nur die Beschichtungen und Gewebe, sondern auch den Geldbeutel und vor allem die Umwelt schont.

Bevor man mit einem feuchten Tuch zu reinigen beginnt, sollte man ruhig erst einmal mit einem Staubwedel oder Staubtuch über den Rollostoff fahren, um lose Verschmutzungen zu entfernen. Ansonsten ist die Gefahr, dass anschließend noch Schmutzstreifen zu sehen sind, natürlich viel höher. Ein regelmäßiges feuchtes Abwischen - dann am besten mit einem leicht angefeuchtetem Schwamm - verhindert stärkere Schmutzablagerungen, welche sich nur durch stärkeres Reiben beseitigen lassen. Auf jeden Fall muss das Rollo nach der Reinigung gut trocknen, bevor es wieder eingerollt werden kann, ansonsten könnte der Stoff zusammenkleben oder fleckig werden.

Rollos waschen

Ob man es glaubt oder nicht - einige Rollos können auch gewaschen werden. Natürlich nicht in der Waschmaschine, sondern per Hand in einem großen Behälter, am besten in der Badewanne. Dabei handelt es sich meist um unbeschichtete Rollostoffe, deren Faserstrukturen sich beim Eintauchen in lauwarmes Wasser und beim anschließenden Trocknen nicht verändern. Ein Rollo zur Verdunkelung, das mit einer speziellen, die Sonne reflektierenden Schicht an der Rückseite ausgestattet ist, kann man also höchstwahrscheinlich nicht waschen. Selbstverständlich darf nur der Rollostoff ins Wasserbad gelegt werden und nicht etwa auch die Rollowelle oder die Bauteile der Rollosteuerung. Da diese zum größten Teil aus Metall besteht, würde sie an einigen Stellen zu rosten beginnen und die Rollotechnik wäre hinüber. Eventuell lässt sich bei einigen Rollomodellen der Rollostoff zum Waschen auch von der Welle lösen, was bei Klickmechanismen oder bei Klettverbindungen problemlos möglich ist. Viel Geschick erfordert dann allerdings die Wiederbefestigung, damit sich der Stoff auch wieder akurat aufrollen lässt. Ob ablösbarer Rollostoff oder nicht, auf jeden Fall kommt einem beim Waschen des Rollos die einfache Technik der Rollo Montage zugute, dank der nicht erst lange herumgebastelt werden muss, bis man das Rollo in den Händen hält.

Ins Wasserbad sollten höchstens schonende Feinwaschmittel hinzugegeben werden. Am besten versucht man es jedoch erst einmal ohne. Nach einer etwa halbstündigen Einweichzeit kann der Rollostoff dann leicht durchs Wasser geschwenkt werden. Auf Rubbeln und Reiben kann und sollte auch hier verzichtet werden. Beim gründlichen Abspülen wird man dann meist schon am Schmutzgehalt in der Lauge erkennen, dass das Rollo genügend gebadet wurde. Danach ist eine gründliche Trocknung nötig, bei der der Rollostoff vollständig geöffnet abtropfen sollte. Manche Stoffe können auch auf der kleinsten Stufe gebügelt werden.

Ist das Rollo trocken, kann man es wieder am Fenster montieren und es mehrere Male auf- und abrollen, bis der Rollostoff wieder in der gewohnten Straffung auf der Rolle liegt. Auch hier empfehlen wir, das Rollo möglichst noch einige Zeit in abgerolltem Zustand nachtrocknen zu lassen, denn der kleinste Rest von Feuchtigkeit könnte im zusammengerollten Stoff nachträglich noch das Gewebe verformen oder verfärben.

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